Dabei sind sie aber keine Gebrauchsanweisung, an die man sich präzise und Schritt für Schritt halten muss. Aber sie machen mitunter das Mindset aus, das man benötigt, um agil zu arbeiten oder sogar agil zu werden. Aus diesem Mindset darf man stellenweise natürlich auch ausbrechen. Manchmal wird das vielleicht sogar nötig sein, aber im Großen und Ganzen sollte jede*r versuchen, sich die agilen Werte immer wieder zu verinnerlichen und wenn möglich zu berücksichtigen.
Dort stellen wir heraus, wie die agilen Werte entstanden sind. Denn sie sind Teil des agilen Manifests, das 2001 von den Snowbird 17 verfasst wurde. Ihr Ziel war es, die Softwareentwicklung zu beschleunigen und gleichzeitig die Fehlerquote zu senken. Dabei hat das agile Manifest aber nicht mehr nur Relevanz für die Softwareentwicklung. Auch für viele andere Branchen und Bereiche ist es heute wichtig – gerade jetzt, da flexible Arbeitszeiten und internationale Projekte immer weiter boomen.
Funktionierende Software ist wichtiger als umfassende Dokumentation.
Zusammenarbeit mit dem Kunden ist wichtiger als Vertragsverhandlungen.
Reaktion auf Veränderung ist wichtiger als das Befolgen eines Plans.
sind wichtiger als Prozesse und Werkzeuge
Auf Basis dessen erscheint es auch nur logisch, die Menschen und ihre Kommunikation untereinander höher zu gewichten als Prozesse und Tools. Selbstverständlich sollten auch diese angewandt werden, doch niemals sollten vorgeschriebene Prozesse die Kommunikation zweier Personen einschränken. Denn Menschen nehmen Veränderungen und Kundenbedürfnisse wahr, nicht Prozesse und Tools.
ist wichtiger als umfassende Dokumentation
Agilität soll Dokumentationen nicht grundsätzlich abschaffen. Aber sie möchte versuchen, die Dokumentation auf ein nötiges Minimum zu beschränken, damit fokussiert an der eigentlichen Aufgabe gearbeitet werden kann. Also gib Deinem Team die benötigten Informationen, ohne es mit überflüssigen Details zu langweilen.
ist wichtiger als Vertragsverhandlungen
Agilität heißt also auch, den Kunden oder die Kundin von Anfang an in die Arbeitsprozesse miteinzubeziehen.
ist wichtiger als das Befolgen eines Plans
Stell es Dir mal als eine Autofahrt vor. Du hast ein Ziel und legst Dir eine Route zurecht, mit der Du dorthin kommst. Dann stellst Du aber während der Fahrt fest, dass eine Baustelle es nicht möglich macht, Deine angepeilte Route weiter zu verfolgen. Was machst Du? Wohl kaum vor der Baustelle warten, bis diese fertig ist. Nein – Du passt dich an, bist flexibel und dennoch nicht hektisch oder willkürlich. Dabei verlierst Du Dein Ziel nicht aus den Augen.
Agilität heißt Anpassungsfähigkeit, heißt Adaption, heißt Antizipation. Dass Veränderungen auftreten, müssen wir wohl niemandem erklären. Vermutlich kennt jede*r das aus dem Alltag. Nur wie schnell man auf diese Veränderungen reagieren kann, macht den Unterschied.
Denn je schneller das Team oder das Unternehmen sinnvoll und zusammen mit den Kunden und Kundinnen auf Veränderungen reagieren können, desto schneller und besser sind die Ergebnisse da. Ein agiles Mindset zu haben muss dabei nicht heißen, die Veränderungen vorherzusehen. Ein agiles Mindset zu haben, heißt, auf die Veränderungen eingehen zu können. Diese 4 agilen Werte allein machen das Mindset aber noch nicht agil – denn agile Prinzipien erweitern die Werte und formen das agile Mindset weiter aus.